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Kommunikation braucht mehr Fokus auf das Gute

Kommunikation ist unerlässlich – doch fast noch wichtiger ist der Umgangston. Man kann in Engelszungen reden – ohne Liebe bleiben die schönsten Worte kalt und machen unglücklich.

Worte, die liebevoll gesprochen werden, kommen beim Gegenüber gut an
Worte, die liebevoll gesprochen werden, kommen beim Gegenüber gut anTSEW

Ein Mensch spricht im Schnitt 16.000 Wörter pro Tag. Klar – manche mehr, sehr viel mehr, andere weniger. Interessant ist der Inhalt, worüber man spricht. Sind es gute Dinge? Oder regt man sich zum x-ten Mal über die Nachbarin auf, über den Kollegen oder ein Familienmitglied?

Fest steht, dass sich aufregen und meckern nichts an der Situation ändert. Eher das Gegenteil ist der Fall. Man versichert sich immer wieder, dass der oder die andere eben schwierig ist und bleibt dabei stehen. Das heißt jetzt nicht, dass man nicht mal klagen darf. Oder auch mal schimpfen. Es ist wichtig, sich mal alles von der Seele zu reden, auch wenn ein anderer Mensch erst einmal nicht so gut dabei wegkommt. Aber ebenso wichtig ist es, sich nicht darauf einzuschießen und zu denken: „Ist eben so, kann man nichts machen.“

Gutes sollte mehr Raum haben als Negatives

Wer viel Negatives redet, braucht sich nicht zu wundern, wenn er nicht gut gelaunt ist oder gar unglücklich. Das Wohlbefinden steigt, wenn man sich über Gutes unterhält. Wenn man sich erzählt, welche schönen Erlebnisse man hatte – und nicht, oder nicht nur, darüber redet, was problematisch ist. Wie gesagt, das soll seinen Platz haben, aber nicht zu viel Raum einnehmen.

Mag sein, dass einem auf Anhieb nicht gleich viel Gutes einfällt. Doch wenn man sich das vornimmt, schärft man den eigenen Blick dafür. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass einem mehr Schönes und Positives auffällt, wenn man danach Ausschau hält. Manche Dinge sieht man dann mit anderen Augen und stellt fest, dass selten etwas nur schlecht ist.

Erzählungen stärken den Glauben an die Menschheit

Menschen, die positiv über ihren Alltag erzählen, sind angenehme Gesprächspartner. Sie motivieren andere leichter, Dinge im Leben anzupacken und zu verbessern. Das wusste auch schon Paulus. Er schreibt an die Epheser (4,29): „Lasst kein faules Geschwätz aus eurem Mund gehen, sondern redet, was gut ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es Gnade bringe denen, die es hören.“

Es muss aber nicht der eigene Alltag sein. Es tut auch gut, Geschichten von Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft zu hören, die andere erlebt haben. Das gibt einem selbst und anderen Hoffnung und stärkt den Glauben an die Menschheit – und an Gott. Positive Geschichten und freundliche Worte sind gut für Leib und Seele, wie es in den Sprüchen des Salomo (16,24) steht: „Freundliche Reden sind Honigseim, süß für die Seele und heilsam für die Glieder.“

Kritik ist wichtig, aber im richtigen Ton

Wie eingangs erwähnt, das heißt nicht, dass Negatives unter den Teppich gekehrt werden und ausgeblendet werden soll. Kritik kann notwendig sein, manchmal sogar lebensnotwendig, gerade wenn es um Ungerechtigkeiten oder soziale Schieflagen geht. Das gilt für das persönliche Umfeld, aber genauso auch für die Gesellschaft. Jeder Mensch macht Fehler und es ist in Ordnung, sie zu benennen. Die Frage ist, mit welchem Zungenschlag. Auch da hat Paulus einen Tipp: „Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle“ (1. Korinther 13,1). Das gilt für alle Gesprächsinhalte.

Vielleicht kann das für das neue Jahr ein Ziel sein: sich mehr auf das Gute zu konzentrieren – nicht nur in Gesprächen.