Der niedersächsische Landkreistag fordert vom Land die komplette Übernahme der Verwaltungskosten für das vom Bund beschlossene zusätzliche Wohngeld. Das seit 2023 geltende „Wohngeld-Plus“ für einkommensschwache Haushalte koste die Kommunen pro Jahr mehr als 35 Millionen Euro allein für die Verwaltung, sagte der Präsident des Landkreistages, Sven Ambrosy, am Donnerstag in Hannover. Die Landesregierung habe am Dienstag eine Regelung im Entwurf beschlossen, ohne zuvor die Finanzierung der Verwaltungen mit den Kommunen einvernehmlich zu klären.
Das Ziel des „Wohngeld-Plus“ sei bislang erreicht worden. Laut Ambrosy wurden viele Haushalte bei den stark gestiegenen Energie- und Wohnkosten unterstützt. Weil der Härtefallfonds des Landes daher nicht gebraucht wurde, müsse das Land genug Geld haben, um den Kommunen die zusätzlichen Kosten zu erstatten.
Ambrosy zufolge mussten die Kommunen durch die Reform mehr als 400 Stellen bei den 183 Wohngeld-Behörden in Niedersachsen besetzen. Im Plan des Landeshaushalts 2025 sei aber nur eine teilweise Erstattung vorgesehen. „Bund und Land belasten die Kommunen mit immer mehr Aufgaben, ohne sie ausreichend auszustatten“, kritisierte Ambrosy, Landrat des Landkreises Friesland.