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Kölner Regens: Priester mit Auslandswurzeln oft unterschätzt

Ein Bischof als Wegweiser: Die Ernennung des aus Indien stammenden Joshy Pottackal zum Mainzer Weihbischof ist für viele ein Signal der Veränderung. Migrantische Priester in Deutschland kämpfen oft mit Vorurteilen.

Für Priester mit Migrationshintergrund ist ihr Amt in Deutschland laut dem aus Sri Lanka stammenden Leiter des Kölner Priesterseminars oft herausfordernd. Viele würden in ihrer Arbeit unterschätzt, sagte Regamy Thillainathan am Montag im Interview des Kölner Internetportals domradio.de. “Oft gehen Menschen zunächst davon aus, jemand mit einer anderen Herkunft bringe andere oder geringere Voraussetzungen mit.” In der Ernennung von Joshy Pottackal zum Mainzer Weihbischof sehe er eine Bewegung in eine andere Richtung. Pottackal hat indische Wurzeln.

Thillainathan verantwortet als Regens die Priesterausbildung im Erzbistum Köln. Als Geistlicher mit Migrationshintergrund habe er gelernt, dass er sich nicht ständig beweisen müsse. Es gehe nicht darum, besser zu sein, sondern den eigenen Dienst verlässlich zu erfüllen. Das gelte auch für den neuen Mainzer Weihbischof. Am Ende würden die Menschen erkennen, wie Pottackal seinen Dienst lebe. “Dann wird deutlich werden, dass nicht seine Herkunft entscheidend ist, sondern seine Person”, so Thillainathan.

Für die Ernennung Pottackals war nach Ansicht des Kölner Regens nicht dessen Migrationsgeschichte wichtig, sondern seine bescheidene und menschenfreundliche Art, gepaart mit viel Kompetenz. “Es handelt sich also zunächst um eine ganz normale Ernennung. Zugleich zeigt sich, dass hier ein neuer Weg sichtbar wird, weil mit ihm erstmals ein Mensch mit einer solchen Biografie in dieses Amt berufen wurde”, sagte Thillainathan.

Viele Priester mit internationaler Biografie seien in ihrem Selbstverständnis längst in Deutschland zuhause, so der Regens. “Sie finden hier ihren Lebensort und sehen ihre Zukunft in unseren Gemeinden. Dieser Umbruch hat sich lange angekündigt und ist nun Realität geworden.”