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Kölner Jugendbüro sieht Existenz gefährdet wegen Haushaltskrise

Ein Kölner Jugendbüro sieht seine Finanzierung durch die Haushaltskrise der Bundesregierung gefährdet. Die Einrichtung im Stadtteil Kalk werde zum 31. Dezember schließen müssen, wenn die Ampel-Koalition sich nicht bald auf einen Haushalt für das Jahr 2024 einige, teilte die Katholische Jugendagentur Köln (KJA) als Träger am Montag mit. Seit 26 Jahren kümmert sich das Jugendbüro um die berufliche, schulische und soziale Stabilisierung junger Menschen und deren Eingliederung in die Arbeitswelt.

Bislang sei die weitere Förderung durch den Bund völlig offen, so ein KJA-Sprecher auf Anfrage. “Das Jugendbüro erhält jedes Jahr eine Option auf ein weiteres Jahr. Diese Option wurde jetzt nicht gezogen, weil nicht klar ist, wie viel Geld für unsere Arbeit zur Verfügung steht.” Hintergrund ist das Urteil des Bundesverfassungsgerichts von November, wonach Gelder zur Bewältigung der Corona-Krise nicht in den Klimafonds hätten fließen dürfen. Dadurch fehlen der Regierung viele Milliarden Euro.

Die Bundesregierung habe noch vor wenigen Tagen gesagt, niemand müsse aufgrund der Haushaltskrise um seine Existenz fürchten, so die KJA. “Im Sinne der Jugendlichen fühlen wir uns von der Politik und im Speziellen von der Bundesregierung im Stich gelassen.” In einer öffentlichen Aktion will die KJA die Einrichtung am 15. Dezember symbolisch schließen. Laut dem Sprecher ist es unklar, ob die Arbeit in Zukunft wieder aufgenommen werden könne.