Können Verhandlungen zu einem Frieden zwischen der Ukraine und Russland führen? Für Kardinal Koch geht das nur unter einer bestimmten Bedingung. Er kritisiert zudem Auswirkungen des Kriegs auf die Ökumene.
Für den vatikanischen Ökumene-Verantwortlichen Kardinal Kurt Koch sind Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland nur dann sinnvoll, “wenn ihr Ziel ein gerechter Friede sein wird.” Das sagte Koch der in Würzburg erscheinenden katholischen Wochenzeitung “Die Tagespost”. “Es genügt nicht, Verhandlungen zu führen, einfach um Frieden im Sinne des Schweigens der Waffen zu finden”, fügte er hinzu.
Beide Seiten hätten verschiedene Vorstellungen vom Frieden, daher müsse es um einen gerechten Frieden für die Ukraine gehen. Auch Russland spreche mittlerweile von einem Verteidigungskrieg, da Präsident Putin und Patriarch Kyrill sich vom Westen angegriffen fühlten. “Das macht die Situation noch komplizierter”, so Koch. “Auf der anderen Seite sollte man eigentlich annehmen dürfen, dass es sich nun erst recht auf beiden Seiten aufdrängt, Verhandlungen aufzunehmen.”