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Knobloch zu Friedländer: Zeit ohne Zeitzeugen rückt näher

“Von unschätzbarem Wert”: Charlotte Knobloch hat an die verstorbene Holocaust-Zeitzeugin Margot Friedländer erinnert. Zugleich warnt sie, welche Folgen das Versterben der letzten Zeitzeugen haben kann.

Charlotte Knobloch hat die am Freitag verstorbene Margot Friedländer gewürdigt. “Mit ihr verlieren unser Land und die Welt eine herausragende Persönlichkeit und eine der bedeutendsten Zeitzeuginnen des Holocaust”, sagte die Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern laut Mitteilung vom Samstagabend. “Dass sie in hohem Alter in ihre Geburtsstadt Berlin zurückkehrte und sich unermüdlich gegen das Vergessen einsetzte war ein Geschenk, das wir nicht hoch genug schätzen können.”

Zugleich erinnerte Knobloch daran, dass mit Friedländers Tod erneut die Zeit nähergekommen sei, in der es keine Zeitzeugen des Holocaust mehr gebe. Dabei sei Erinnerung wichtiger denn je. “80 Jahre nach der Befreiung vom Nationalsozialismus sitzt eine rechtsextreme Partei als zweitstärkste Kraft im Deutschen Bundestag. Margot Friedländers zutiefst menschliches Vermächtnis bleibt – wir müssen es weitertragen.” Ihre Stimme sei für die Erinnerung von unschätzbarem Wert gewesen.