1959 wurde der Grundstein gelegt für die heutige Klosteranlage der Diakonissen-Kommunität Zionsberg. Damals wurde sie als Pflegevorschule errichtet. Jetzt wollen die fünf dort verbliebenen Schwestern ihr Kloster verkaufen.
Jahrzehntelang kamen Menschen auf den Zionsberg nach Scherfede, um dort die Angebote der Kommunität zu nutzen und um aufzutanken. Im Mai 2025 schließen die Schwestern ihr Gästehaus. „Bis dahin sind wir ausgebucht“, sagt Schwester Margarete Bockwinkel. Nicht nur dadurch scheint für die fünf Diakonissen der Verkauf der Klosteranlage noch unwirklich.
Kloster-Verkauf: Kein leichter Schritt für die Diakonissen
„Es fällt uns nicht leicht, aber es führt kein Weg daran vorbei“, sagt Schwester Marlis Bethlehem. „Es kommen keine jüngeren Schwestern nach und wir kommen an unsere Grenzen. Wir schaffen es körperlich nicht mehr, den Gästebetrieb am Laufen zu halten und das Gelände samt Klostergarten zu pflegen.“
Die große Hoffnung der fünf Diakonissen im Alter zwischen 61 und 85 ist, dass sich ein Käufer oder eine Käuferin findet, die die Anlage weiterhin mit einer christlichen Ausrichtung nutzen. Außerdem hoffen sie, dass sie weiterhin in ihrem Schwesternhaus wohnen und die Kapelle für ihre Tagzeitengebete nutzen können. „Wir würden auch in Zukunft für seelsorgerliche Gespräche, geistliche Begleitung oder auch mal ein Referat zur Verfügung stehen“, sagt Schwester Margarete. „Aber nur, wenn es gewünscht wird, wir drängen uns nicht auf.“
Investor für eine möglichst christliche Nutzung gesucht
In der Anzeige auf dem Internetportal ImmoScout ist in der Rubrik „Hotels“ von einem Grundstück mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten die Rede. Denkbar sind ein Tagungshaus, Hotel, Wohneinheiten oder auch ein alternatives Wohnprojekt. Das gesamte Gelände umfasst fast 19.000 Quadratmeter. Die Nutzfläche der beiden Gästehäuser mit Platz für bis zu 30 Gästen, des Wirtschaftsgebäudes und der Kapelle beläuft sich auf etwa 1600 Quadratmeter.
Kaufpreis des „einzigartigen Grundstücks mit Charme“: eine knappe Million Euro. Der Charme besteht vor allem in der Lage: An der Südspitze des Eggegebirges liegt das Gelände mit der Adresse „Auf der Platte 53“ oben auf einem Hügel. Die Aussicht ist herrlich. Die Gebäude sind großteils von Wiesen und Wald umgeben.
Herrliche Aussicht von einem „Grundstück mit Charme“
Gerne wollen die Schwestern an ihrem jahrelang lieb gewordenen Ort auf dem Zionsberg bleiben. Diese Option wird mit den jeweiligen Käufern besprochen und abgeklärt. So beten die Schwestern um den passenden Käufer. „Wir wollen aus dem Gebet heraus die richtige Entscheidung treffen“, sagt Schwester Margarete.
So oder so beginnt dann für die Frauen ein neuer Lebensabschnitt. „Wenn wir hier nicht bleiben können, dann muss uns Gott neu erfinden.“ Denn sie wollen die Hände noch nicht in den Schoß legen. Schwester Marlis nickt: „Irgendwie ist es noch weit weg und ich hoffe sehr, dass wir bleiben können. Gleichzeitig übe ich mich im Loslassen.“