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Klimaverhandlungen: „Wenig Hoffnung“

BONN – Wenige Wochen vor dem UN-Klimagipfel in Paris haben sich in zentralen Streitpunkten keine Annäherungen abgezeichnet. Staatenvertreter legten nach fünftägigen Vorverhandlungen in Bonn einen Entwurf für das geplante Klima-Abkommen vor, der entscheidende Fragen offen lässt. Das Dokument wuchs im Vergleich zu früheren Versionen wieder deutlich an und umfasst nun 55 Seiten. Umwelt- und Entwicklungsorganisationen kritisierten mangelnde Fortschritte bei den Gesprächen. Der neue Klimavertrag soll bei der Pariser Konferenz (30. November bis 11. Dezember) besiegelt werden und ab 2020 für alle 195 UN-Mitgliedsstaaten bindend sein.
Für Streit sorgt unter anderem die geplante finanzielle Unterstützung für arme Staaten, die besonders unter den Folgen des Klimawandels leiden. Die Entwicklungsländer fordern, dass die bei vergangenen Gipfeln versprochene Summe von jährlich 100 Milliarden Dollar, die ab 2020 zur Verfügung stehen sollen, in dem Vertrag erwähnt wird.
Nach Meinung von „Brot für die Welt“ bietet der Vertragsentwurf wenig Hoffnung, dass das erste globale Klimaabkommen die Interessen der armen Länder angemessen berücksichtigt. „Besonders Vertreter der ärmsten Länder und der kleinen Inselstaaten sind tief geschockt und frustriert über den Verhandlungsprozess in Bonn“, sagte die Präsidentin des Hilfswerkes, Cornelia Füllkrug-Weitzel. epd