Artikel teilen

Klimaforscher fordern schnelle Verringerung von Emissionen

Die Verringerung der Treibhausgas-Emissionen im laufenden Jahrzehnt ist einer Studie zufolge entscheidend für die Verhinderung dramatischer Klima-Entwicklungen. Die derzeitige Klimapolitik berge ein hohes Risiko für das Kippen kritischer Elemente des Erdsystems, erklärte das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung unter Berufung auf die am Donnerstag veröffentlichte Analyse. Es müssten deshalb Maßnahmen zur schnellen Reduzierung der Emissionen ergriffen werden.

Die Studie zeige, dass das Risiko minimiert werden könne, wenn die Erderwärmung rasch wieder umgekehrt wird, hieß es. Der menschengemachte Klimawandel könne sonst zu einer Destabilisierung von großräumigen Bestandteilen des Erdsystems wie Eisschilden, Luft- und Ozeanströmungen führen, den sogenannten Kippelementen.

„Zwar kippen diese Elemente nicht über Nacht, doch werden fundamentale Prozesse in Gang gesetzt, die sich über Jahrzehnte, Jahrhunderte oder Jahrtausende vollziehen“, betonte das Potsdam-Institut: „Diese Veränderungen sind so gravierend, dass ein Überschreiten der Kipppunkte unbedingt vermieden werden sollte.“

Die Forschungsergebnisse unterstrichen, wie entscheidend es sei, Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu erreichen und beizubehalten, hieß es. Das Kipp-Risiko nehme mit jedem Zehntelgrad zu, mit dem die 1,5-Grad-Grenze überschritten werde. Die gegenwärtig umgesetzte Klimapolitik führe Forschungsszenarien zufolge bis zum Ende des Jahrhunderts schätzungsweise zu einer globalen Erwärmung von 2,6 Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit.