Lernen im Untergrund und in Angst vor dem Krieg: In der Ukraine ist das für viele Schüler Realität. Ein Klassenzimmer in einer Berliner U-Bahn-Station soll nun an ihre Lage erinnern.
Ein unterirdisches Klassenzimmer soll im Berliner U-Bahnhof Alexanderplatz an die Situation von Schülern in der Ukraine erinnern. Der Raum, den das UN-Kinderhilfswerk Unicef errichtet hat, wurde am Mittwoch eingeweiht und soll bis Sonntag in der U-Bahn-Station bleiben. “Wir müssen begreifen, was ein Alltag im Krieg für Kinder bedeutet”, sagte Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD) bei der Eröffnung über die Schüler in der von Russland angegriffenen Ukraine. “Russland hat den Kindern in der Ukraine das Wichtigste geraubt: eine sichere, unbeschwerte Kindheit.”
Zusammen mit der Bundesregierung baue Unicef in der Ukraine Schulen in den dortigen U-Bahn-Stationen. “Schulen sind nicht nur Orte zum Lernen, sondern bieten auch warmes Essen und die Möglichkeit, den Krieg kurz zu vergessen”, so Radovan. Das Entwicklungsministerium habe daher weiteres Geld für Unicef mobilisiert, durch das 400.000 Kinder auch künftig die Schulen besuchen könnten. “Mit der gesamten Winterunterstützung des Entwicklungsministeriums werden bis zu 2,6 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer in diesem Winter Wärme und Strom erhalten können.”
Auch für den Unicef-Vorstandsvorsitzenden Georg Graf Waldersee ist Schule mehr als nur eine einfache Bildungseinrichtung. “Sie gibt Kindern Sicherheit und ein Gefühl von Normalität und Stabilität”, sagte er. “Mit unserer Aktion möchten wir sichtbar machen, wie Kindern trotz Luftalarm, Angriffen und Stromausfällen ein Stück Alltag in Kindergärten, Schulen und Jugendzentren ermöglicht wird.”