Der Leiter des Landesverbandes evangelischer Kindertagesstätten in Bremen, Carsten Schlepper, hat von der Stadt Bremen mehr Geld für die evangelischen Kindertagesstätten gefordert. Die Kirche werde sich auf Dauer den bisherigen Eigenanteil von derzeit mehr als vier Millionen Euro im Jahr nicht leisten können, sagte er am Mittwoch vor dem Parlament der Bremischen Evangelischen Kirche. „Wir werden weiter sparen, aber wir benötigen auch die Stadtgemeinde. Wir erbringen eine Pflichtaufgabe der Stadt.“
Zuvor hatte das Parlament, das in Bremen „Kirchentag“ heißt, in seiner Haushaltsdebatte den Etat für die Kitas im kommenden Jahr mit einem Gesamtvolumen von knapp 87,3 Millionen Euro beschlossen. Der Löwenanteil dieses Haushalts stammt aus öffentlichen Geldern und Elternbeiträgen. Die Gemeinden der bremischen Kirchen betreuen rund 4.500 Kinder in 65 Einrichtungen mit 1.500 Mitarbeitenden.
Schlepper mahnte bessere Verträge mit der Stadt an. Bestimmte Bereiche seien nicht auskömmlich finanziert. Erst vor Kurzem hatte der privatwirtschaftliche Kita-Betreiber PME Familienservice Bremen die Insolvenz beantragt. Die gemeinnützige PME betreibt acht Kitas im Stadtgebiet und ist in eine wirtschaftliche Schieflage geraten. PME wirft der Stadt vor, Zahlungen ohne vorherige Hinweise eingestellt zu haben.