Die evangelische Kirchgemeinde in Dresden-Johannstadt hat in sozialen Medien verbreitete Äußerungen im Zusammenhang mit der geplanten Glockensanierung als falsch bezeichnet. Die Behauptung, dass die Sicherheitsprüfung des Glockenstuhls vorgeschoben sei, um das Geläut stillzulegen, entbehre jeder Grundlage, teilte die Kirchgemeinde am Montag in Dresden mit. Vielmehr seien damit Fake-News verbreitet worden.
Im Messenger-Dienst Telegram kursierte am Wochenende die Behauptung, die Glocken der Trinitatiskirchruine müssten schweigen, um künftige Bewohner einer nahegelegenen Asylunterkunft „nicht zu provozieren“. Der evangelisch-lutherische Pfarrer Tobias Funke erklärte, mit dem Umbau der ehemaligen Ruine zur Dresdner Jugendkirche sei ein Ort der Begegnung und Weltoffenheit entstanden.
Sobald ein Finanzierungs- und Reparaturkonzept für die Glocken stehe, würden diese im Turm der Trinitatiskirche wieder erklingen. Das Geläut war vergangene Woche stillgelegt worden. Am Glockenstuhl seien „erhebliche Mängel“ festgestellt worden, hieß es. Es werde von einer längeren Unterbrechung des Läutens ausgegangen. Die Kirchgemeinde wolle für die kostenintensive Reparatur Spenden sammeln.
Die Glocken der zur Jugendkirche umgebauten Trinitatiskirchruine läuten nicht nur zu sonntäglichen Gottesdiensten und in Verbindung mit der Uhr, sondern begleiten auch die kirchlichen Bestattungen auf dem Trinitatis-Friedhof.
Dresdens erste Jugendkirche wurde am 1. Mai 2022 eingeweiht. Zuvor war die Kirchruine für mehr als sechs Millionen Euro als Veranstaltungs- und Begegnungszentrum umgebaut worden.