Als die Demokratie in der Weimarer Republik Unterstützer brauchte, seien die Kirchen leider nicht dafür zu begeistern gewesen, räumte Joachim Liebig ein. Doch sie hätten aus der Geschichte gelernt.
Anhalts evangelischer Kirchenpräsident Joachim Liebig hat zur Verteidigung der Demokratie aufgerufen. “Als nach dem Ende des deutschen Kaiserreiches in der Weimarer Republik die Demokratie gestärkt werden sollte, waren die Kirchen leider überwiegend nicht dafür zu begeistern. In der Folge waren es auch Kirchenmitglieder, die den Nationalsozialisten den Weg ebneten. Daraus haben wir gelernt”, erklärte der Chef der Evangelische Landeskirche Anhalts am Dienstag in Dessau.
“Als Kirchen treten wir vehement für den Schutz der Demokratie ein. Damit verbunden, ist es für uns unmöglich, Rassismus, Antisemitismus oder andere Formen von Menschenfeindlichkeit hinzunehmen.” Aus geschichtlicher Erfahrung wisse man: “Am Ende solcher Entwicklungen stehen immer Katastrophen. Darum unterstützen wir alle Bemühungen, die Demokratie in unserem Land zu festigen.” Die Demonstrationen der vergangenen Tage seien dafür ein erfreuliches und wichtiges Zeichen.