Göttingen. Der evangelische Kirchenkreis Göttingen hat aufgrund von Investitionen in spekulative Wertpapiere fast 700.000 Euro verloren. Die Papiere seien mit Mitteln aus einem Rücklagen- und Darlehensfonds in den Jahren 2007 und 2008 gekauft worden, sagte Johannes Neukirch, Sprecher der hannoverschen Landeskirche, nach einer Sitzung des Göttinger Kirchenkreistags. Die Landeskirche hatte 2004 ihre Anlagerichtlinien verschärft. Demnach dürfen nur acht Prozent der Beträge in spekulative Papiere investiert werden.
Die Göttinger Investitionen hätten den zulässigen Höchstanteil von risikoreichen Anlagen überschritten, sagte Neukirch. Das landeskirchliche Rechnungsprüfungsamt habe im Haushaltsjahr 2011 Unregelmäßigkeiten in dem rund 27 Millionen Euro umfassenden Fonds des Kirchenkreises und der Gemeinden bemerkt und diese überprüft. Die Sonderprüfung wurde dem Kirchenkreistag am Dienstagabend vorgestellt. "Da die Vorgänge mittlerweile verjährt sind, können die beiden verantwortlichen Personen heute jedoch weder im Hinblick auf Schadensersatzansprüche noch disziplinarrechtlich belangt werden", erläuterte Neukirch.
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Kirchenkreis verliert 700.000 Euro mit Wertpapieren
Die Investitionen in Fonds waren riskant und brachten dem Kirchenkreis Göttingen 700.000 Euro Verlust. Die Verantwortlichen werden trotzdem nicht zur Rechenschaft gezogen – aus einem bestimmten Grund.

Abwärts ging es mit den Wertpapieren des Kirchenkreises GöttingenAndreas Hermsdorf / Pixelio