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Kirchenkreis plant Kauf von Berenberg-Bibeln

Der evangelische Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg möchte zwei Berenberg-Bibeln aus dem 18. Jahrhundert erwerben. Die Volksbibeln seien in Lauenburg/Elbe gedruckt worden, teilte der Kirchenkreis am Freitag mit. Ein privater Sammler bietet die Stücke an, da er aus Alstergründen seine Bibliothek auflöst. Einem Schreiben zufolge möchte er dabei sicherstellen, „dass möglichst viele Exemplare meiner alten Bücher eine sichere Zukunft haben und vielleicht sogar in ihre ursprüngliche Heimat zurückkehren können“. Der Sammler bietet die beiden vollständigen Bibeln mit jeweils mehr als 1.000 Seiten für 850 Euro an.

Neben dem Ankauf werden laut Mitteilung jedoch weitere Kosten für die notwendige Restaurierung anfallen. Das Fundraising-Team des Kirchenkreises hat dafür jetzt eine Aktion gestartet. Langfristig sollen die Berenberg-Bibeln so der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Christian Albrecht Pfeifer verfolgte mit seiner 1703 in Lauenburg gegründeten Druckerei das Ziel, Bibeln nicht nur für Gelehrte und Bildungsbürger zugänglich zu machen, sondern auch für breitere Bevölkerungsschichten. Der Name Berenberg-Bibel leitet sich aus dem Geburtsnamen von Pfeifers Ehefrau Maria Berenberg ab. „Die in Lauenburg gesetzten und vervielfältigten Schriften gehören zu den ersten Volksbibeln, die damals produziert wurden. Die Lektüre ist hochinteressant, da nicht zuletzt der barocke Sprachgebrauch ein faszinierendes Zeitzeugnis ist,“ erklärte Kirchenkreisarchivarin Claudia Tanck.

Der Kirchenkreis besitzt bereits ein Exemplar der achten und letzten Auflage von 1774, das zugleich die älteste der insgesamt 30 Bibeln im Archiv ist. „Der Ankauf wäre ein großer kultureller Gewinn für die Region“, sagte Tanck.