Der evangelische Kirchenkreis Dortmund will den Zusammenschluss seiner bislang 28 Gemeinden in Dortmund, Lünen und Selm zu einer großen Kirchengemeinde. In zehn Jahren solle es nur noch eine einzige protestantische Gemeinde geben, die zentrale Aufgaben wie Seelsorge, Gebäudeverwaltung und kirchliche Angebote übernimmt, teilte der Kirchenkreis einen zentralen Beschluss seines Kirchenparlaments auf der diesjährigen Frühjahrssynode am Samstag im Dortmunder Reinoldinum mit. Der Beschluss sei nach intensiven Diskussionen mit großer Mehrheit verabschiedet worden und zeige den klaren Willen, die Herausforderungen sinkender Mitgliederzahlen und knapper Finanzen aktiv anzugehen, hieß es.
Grundlage des Beschlusses war ein Entwurf aus der Elias-Kirchengemeinde, der von Pfarrer Christian Höfener-Wolf auf der Tagung vorgestellt wurde. Ziel sei es, die Kirche mit ihren vielfältigen Aufgaben zukunftsfähig aufzustellen, erklärte er. Dazu zählten die Betreuung der Kinder in den 71 Tageseinrichtungen bis hin zu gesellschaftlicher Verantwortung und Ökumene sowie die sogenannten Kasualien wie Trauungen, Taufen und Beerdigungen, Seelsorge und Begleitung. Bis Ende des Jahres sollen die rechtlichen Voraussetzungen für eine Zusammenführung geschaffen werden, um bis 2035 eine gemeinsame Gemeinde zu formen. Über den konkreten Projektplan soll im Sommer 2026 abgestimmt werden.
Auch die Verwaltung der Immobilien des Kirchenkreises soll in einer „Funktionseinheit“ zusammengeführt werden. Ziel ist es, künftig alle Grundstücke und Gebäude zentral zu bewirtschaften und zu entwickeln, um die Belastung für die Menschen in den Gemeinden zu reduzieren und Ressourcen effizienter zu nutzen.
Die Synode beschloss zudem, eine neue Finanzordnung für die Jahre 2026 bis 2030 zu entwickeln, um Planungssicherheit zu gewährleisten. Dabei sollen Mittelknappheit, die bislang unterfinanzierten Kitas und der solidarische Ausgleich berücksichtigt werden. Lisa Prang, Verwaltungsleitung, begrüßte den Beschluss: „Mit dieser Planung können wir Stabilität sichern, aber eben auch Raum für Innovation schaffen.“