Monatelang hat die Suche nach einer neuen Leitung des Kirchenkreises Bayreuth gedauert. Auf Regionalbischöfin Dorothea Greiner, die seit 2009 an der Spitze des Kirchenkreises stand und zum 31. Oktober in den Ruhestand ging, sollte zunächst der Nürnberger Dekan Jonas Schiller folgen. Bereits am 21. Juni – einen Tag, nachdem er als neuer Regionalbischof vorgestellt wurde – gab der 46-Jährige seinen Rückzug bekannt. Er werde das Amt „aus privaten Gründen“ nicht antreten, teilte er mit, und wolle weiter Dekan bleiben.
Die Berufung eines Mannes zum Regionalbischof in Bayreuth hatte in der Landeskirche zu einer Diskussion über Frauen in Leitungspositionen geführt. Die Landshuter Dekanin Nina Lubomierski kritisierte in einem Instagram-Video, dass erneut bei der Vergabe eines Oberkirchenrats-Postens keine Frau berücksichtigt worden sei. Zu diesem Zeitpunkt waren nur drei von 13 Oberkirchenräten im Landeskirchenrat – einem der kirchenleitenden Organe, dem der Landesbischof vorsteht – Frauen.
In der neuen Stellenausschreibung im September wurde der Wunsch nach Bewerberinnen nochmals verstärkt betont. Aus der Formulierung vom April, dass „besonders auch Bewerbungen von Frauen“ begrüßt würden, wurde nun, dass man „deshalb ausdrücklich Bewerbungen von Pfarrerinnen“ begrüße. Am Mittwoch gab die Landeskirche bekannt, dass die Schwabacher Dekanin Berthild Sachs neue Bayreuther Regionalbischöfin wird. Über Geschlechtergerechtigkeit in Führungspositionen soll auch bei der Herbsttagung der Landessynode in Amberg vom 24. bis 27. November gesprochen werden. (00/3680/20.11.2024)