Evangelische und katholische Kirchgemeinden in Dresden haben am Freitag die 29. Saison der täglichen Nachtcafés für wohnungslose Menschen eröffnet. Bis Ende März öffnet jeweils eine Gemeinde ihre Räume für Bedürftige, wie die Diakonie Dresden mitteilte. Angeboten werden neben nächtlichen Ruhemöglichkeiten auch Getränke, eine warme Mahlzeit und ein gemeinsames Frühstück. Die sieben beteiligten Kirchgemeinden wechseln sich dabei ab.
Start war in diesem Jahr in der evangelisch-lutherischen Zionskirche in der Südvorstadt. In den ökumenischen Nachtcafés besteht auch die Möglichkeit, zu duschen und Wäsche zu waschen. Organisiert wird das soziale Angebot jeweils im Winterhalbjahr. Es sei „eine notwendige Ergänzung“ zu den städtischen Obdachlosenunterkünften. Der Einlass in die Kirchenräume erfolgt jeweils zwischen 19 und 22 Uhr.
Die „Nachtcafés“ seien für viele Menschen ohne Wohnung ein erster Anlaufpunkt, ein Rückzugsort und eine Ruhemöglichkeit in der kalten Jahreszeit, hieß es. Die Idee für das Angebot kam vor 29 Jahren einer Gruppe von Studierenden der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit in Dresden. Als Schutz vor Kälte und Erfrierung wollten die jungen Leute ein niedrigschwelliges Angebot für Wohnungslose entwickeln.
Am 6. November 1995 öffnete in der Dreikönigskirche erstmals ein Dresdner Nachtcafé. Im Jahr darauf beteiligten sich bereits drei weitere Kirchgemeinden, inzwischen sind es sieben. In dieser Kontinuität sei das Angebot bundesweit einmalig, hieß es. Die Diakonie Dresden unterstützt das Projekt im logistischen Bereich.