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Kirchen erinnern an Ansbacher NS-Widerstandskämpfer Robert Limpert

Der katholische Bamberger Erzbischof Herwig Gössl und die Ansbach-Würzburger Regionalbischöfin Gisela Bornowski gedenken am 15. Juli in der Ansbacher St. Gumbertuskirche dem NS-Widerstandskämpfer Robert Limpert. Der junge Mann war am 18. April 1945 nur wenige Stunden vor der Einnahme der mittelfränkischen Stadt durch die heranrückenden US-Amerikaner von Nazis gehängt worden, nachdem er von einem Standgericht zum Tode verurteilt worden war. Der streng katholisch erzogene Limpert hatte das NS-Regime stets abgelehnt.

Limpert hatte nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er Kriegsgegner war. Der am 15. Juli 1925 geborene Mann verteilte wenige Tage vor Kriegsende in Ansbach nachts heimlich Flugblätter und rief zur kampflosen Übergabe der Stadt an die US-Amerikaner auf. Am 18. April 1945 durchtrennte Limpert mit einer Zange die Telefonleitung eines bereits verlassenen Gefechtsstandes und wurde dabei beobachtet. Der Ansbacher Kampfkommandant Oberst Ernst Meyer verurteilte Limpert unmittelbar zum Tode, er wurde noch am selben Tag am Ansbacher Rathaus gehängt.

Die Ansbacher Stadtgesellschaft hat sich lange schwergetan mit der Erinnerung an Limpert. Erst ab den 1970er Jahren setze ein langsames Umdenken ein. Das Gedenken mit Bischof Gössl und Regionalbischöfin Bornowski erfolgt am 15. Juli um 18 Uhr – das wäre Limperts 100. Geburtstag gewesen. Der deutsche Musiker Heinz Rudolf Kunze hat Limpert mit seiner Band „Räuberzivil“ vor wenigen Jahren ein Lied gewidmet. (2059/24.06.2025)