UK 18/2017, Atomkraft (Seiten 1 und 10: „Spiel mit dem dem Feuer“, „In tiefer Sorge…!“), Hirtenamt (Seite 3: „Die Gerechtigkeit hüten“) und Flüchtlingshilfe (Seite 15: „Wer sich kümmert, hat‘s schwerer“)
Zur Atomkraft: Ich verstehe die Proteste gegen den Weiterbetrieb des Atomkraftwerks Grohnde an der Weser. Die Städte Barntrup, Detmold, Vlotho und Harsewinkel haben an den niedersächsischen Innenminister appelliert – ohne dass sich evangelische Landeskirchen, Kirchenkreise und Gemeinden erkennbar an diesem Protest beteiligt hätten. Im Katastrophenfall wären durch einen einzigen Pannenreaktor ganze Landschaften ruiniert und ganze Landeskirchen ausgelöscht.
Zum Hirtenamt: Als westfälischer Leser hätte ich gerne gewusst, wie heutigen Gemeindepfarrern und -pfarrerinnen vermittelt wird, dass sie nach Kirchenordnung Artikel 19 kein Hirtenamt mehr innehaben. Sie mögen sich als Pastoren (lat. Hirten) verstehen, aber dieser spezifische Auftrag gilt nur noch für den/die Präses (Kirchenordnung Artikel 153. Schade, dass die westfälische Landessynode den alten Artikel 19 zusammengestrichen hat.
Zur Flüchtlingsarbeit: Was mich als Leser und „Kümmerer“ besonders beschwert, ist, dass nicht wenige Mitchristen und Mitbürger für einreisende Flüchtlinge gebürgt haben. Und das im Vertrauen auf Zusagen, dass solche Bürgschaften befristet und als unbürokratische Hilfe sinnvoll und notwendig seien. Jetzt sind – rückwirkend! – die Vorschriften geändert worden mit dem Ergebnis, dass den Bürgen erste Zahlungsaufforderungen der Behörden ins Haus flattern und zwar in der Größenordnung von Tausenden Euro.
Jörg Müller, Porta Westfalica