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Kirche ruft zu Spenden für vertriebene Armenier auf

Die sächsische Landeskirche unterstützt armenische Geflüchtete aus der Exklave Berg-Karabach (Arzach) mit 5.000 Euro aus ihrem Nothilfefonds. Zudem bittet die Landeskirche gemeinsam mit dem im Leipzig ansässigen Gustav-Adolf-Werk (GAW) um weitere Spenden. Hintergrund ist ein Hilferuf der Evangelischen Kirche in Armenien, wie die sächsische Landeskirche am Donnerstag in Dresden mitteilte.

Demnach hätten bereits mehrere Tausende Armenierinnen und Armenier aus Berg-Karabach die Grenze Aserbaidschans nach Armenien überquert. Die Zahl der Flüchtlinge steige täglich dramatisch an. Für die Menschen würden Unterkünfte und Verpflegung dringend benötigt.

Schätzungen zufolge lebten zuletzt 120.000 Menschen armenischer Muttersprache in der Exklave auf dem Territorium Aserbaidschans. Das benachbarte Armenien rechne mit einer großen Flüchtlingswelle.

Der in Armeniens Hauptstadt Jerewan tätige evangelische Pfarrer Hovhannes Hovsepyan geht davon aus, dass alle versuchen werden, aus der von den Aserbaidschanern vergangene Woche zurückeroberten Exklave zu fliehen. „Niemand wird in Arzach bleiben“, wird er zitiert. Besonders verantwortlich fühle sich seine Kirche für die dortigen mehr als 300 Kirchenmitglieder und Mitarbeitende.

Die Region Berg-Karabach/Arzach gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan, wird aber mehrheitlich von Armeniern bewohnt. Beide Länder beanspruchen das Gebiet für sich.

Die 1846 gegründete Evangelische Kirche in Armenien hat laut Gustav-Adolf-Werk rund 1.450 Mitglieder. Das GAW ist das Diasporawerk der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).