Seit Wochen liegen die Temperaturen in Rom bei mehr als 30 Grad Celsius, an den meisten Tagen sogar über 35 Grad. Auch nachts ist von echter Abkühlung keine Rede, tropische Nächte mit mehr als 20 Grad Celsius sind die Regel. Die Stadtverwaltung empfiehlt, zwischen 11 und 18 Uhr am besten gar nicht draußen unterwegs zu sein – für Touristen oft keine Option.
Wen es trotz der extremen Hitze in diesen Tagen in die italienische Hauptstadt verschlagen sollte, der kann sich an diesen Orten zumindest etwas abkühlen:
METRO: In Rom gibt es nur zweieinhalb Metro-Linien (die dritte befindet sich noch im Bau). Zu Stoßzeiten, etwa im Berufsverkehr, sind die Züge auch mal proppenvoll. Während der italienischen Sommerferien hat man aber öfter Glück, einen angenehm leeren Waggon zu erwischen – der dank Klimaanlage zusätzlich angenehm kühl ist. Die Metro-Station „San Giovanni“, an der sich die Linie A und die neue Linie C treffen, kann sogar einen Museumsbesuch ersetzen, ganz ohne langes Anstehen. Auf dem Weg zur Linie C sind entlang der Rolltreppe und Laufwege die archäologischen Funde ausgestellt, die während der Bauarbeiten entdeckt wurden. Ein einfaches Metro-Ticket kostet 1,50 Euro.
KIRCHE: Auch wenn sich mittlerweile die mehr als 900 Kirchen in Rom unter der Sommersonne aufheizen, so sind die Gotteshäuser im Vergleich zu anderen Orten der Stadt noch immer kühler. Da sich bei fast 40 Grad niemand stundenlang vor dem berühmten Petersdom anstellen möchte (und sollte), lohnt sich ein Abstecher in den Süden der Stadt. Die Metro-Linie B fährt direkt zur Basilika Sankt Paul vor den Mauern. Sie ist nach dem Petersdom die zweitgrößte Papstbasilika und noch nicht dauerhaft von Touristenmassen überlaufen. Schatten findet man hier auch vor der Kirche in dem viereckigen Säulengang.
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PARK: Schatten gibt es auch in den zahlreichen Parks der Stadt unter den für Rom so charakteristischen Schirmpinien. Einer der größten Stadtparks, die „Villa Borghese“, liegt zentral etwas erhöht über der Piazza del Popolo. Die herrschaftliche Villa, die dem Park seinen Namen gibt, diente dem borghesischen Fürstengeschlecht bereits im frühen 17. Jahrhundert als Sommerresidenz. Heute befindet sich in dem prachtvollen Haus eine der weltweit berühmtesten Kunstgalerien, die Galleria Borghese. Ein spontaner Besuch dort ist allerdings so gut wie unmöglich. Eintrittskarten sollten im Vorfeld online reserviert werden.
KAUFHAUS: Wer in der Stadtmitte Abkühlung sucht, findet diese in dem Edel-Kaufhaus „la Rinascente“ in der Via del Tritone. Wie im Berliner KaDeWe gibt es hier Luxusmarken auf engstem Raum, auf den zweiten Blick lässt sich hier einiges entdecken: Im Untergeschoss, wo es Utensilien zum Wohnen, Arbeiten und Reisen zu kaufen gibt, kann man auch Reste des rund 2.000 Jahre alten Aquädukts Acqua Vergine besichtigen, die bei der Restaurierung des Gebäudes zutage gefördert wurden. Ein paar Stockwerke weiter oben findet sich ein kleines Gebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert, das in die moderne Architektur des Kaufhauses integriert wurde. Stärkung und Erfrischung finden Touristen im obersten Stockwerk, wo es einen Foodcourt gibt.
KINO: In den 1950er und 1960er Jahren galt Rom als das Hollywood Europas, die Via Veneto diente als Laufsteg für die Stars der Filmwelt, in den Bars verkehrten zum Beispiel Audrey Hepburn, Anita Ekberg, Gary Cooper oder Orson Welles. Auch wenn diese Glanzzeit vorbei ist, ist die Auswahl an Kinos in der italienischen Hauptstadt im Vergleich zu deutschen Großstädten noch immer sehr groß. Am Anfang der Via Veneto findet sich zum Beispiel das Cinema Barberini am gleichnamigen Platz, in dem viele aktuelle Filme in Originalfassung gezeigt werden. Für zehn Euro gibt es zur filmischen Unterhaltung rund zwei Stunden kostenlose Klimatisierung dazu.