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Kirche in Ingolstadt macht Platz für Sozialwohnungen

Am 14. Januar wird in der Kirche Sankt Monika in Ingolstadt der letzte Gottesdienst gefeiert: Die zur Pfarrei Sankt Augustin gehörende Kirche wird profaniert, also entwidmet. Das gab das Bistum Eichstätt am Mittwoch bekannt. Das Areal, auf dem die Kirche steht, soll demnach an eine gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft vergeben werden. Nach Angaben des Bistums verfügt die Pfarrei nicht mehr über genügend Mittel, um zwei Zentren mit Kirche und Pfarrheim unterhalten zu können.

Mit dem Verkaufserlös will die Gemeinde die Renovierung der Pfarrkirche Sankt Augustin finanzieren. Den Kindergarten will die Gemeinde auf dem Areal erhalten. Zudem soll dort ein Raum für Gottesdienste und Versammlungen entstehen. Der künftige Eigentümer will auf dem Gelände den Angaben zufolge Sozialwohnungen vor allem für Familien mit Kindern errichten.

Die Kirche wurde in den späten 1980er Jahren nach Plänen des Architekten Erhard Fischer (1930-2016) für 100 Menschen errichtet. Bischof Gregor Maria Hanke erklärte, er wisse, dass vielen Menschen der Abschied von der Kirche schwerfalle. “Darum möchte ich gerade mit ihnen diesen Abschied begehen und ein letztes Mal die Eucharistie feiern.”

Eine Profanierung bezeichnet in der katholischen Kirche die Entweihung eines Kirchengebäudes. Dabei wird am Ende des Abschiedsgottesdienstes das ewige Licht am Tabernakel gelöscht, die geweihten Hostien werden herausgenommen und in eine andere Kirche gebracht. Auch die Altarreliquien werden gegebenenfalls entnommen und an einen neuen Ort gebracht. Eine profanierte Kirche kann je nach Zustand abgerissen oder für andere Zwecke genutzt werden, zum Beispiel für kulturelle Angebote.