Der bewaffnete Konflikt zwischen Guerilla, Paramilitärs und dem Staat forderte mehr als 450.000 Tote. Fast 70.000 Personen gelten als vermisst. Nun unterstützt die Kirche die schwierige Suche nach den Verschwundenen.
Die Kirche in Kolumbien will die Suche nach Menschen unterstützen, die während des bewaffneten Konflikts in dem Land verschwunden sind. Ein in dieser Woche unterzeichnetes Abkommen mit der zuständigen Behörde UBPD soll vor allem die Suche nach Vermissten erleichtern, die möglicherweise ohne Identifizierung auf Friedhöfen unter der Verwaltung der katholischen Kirche begraben sind. “Wir werden die Verwalter der Friedhöfe und die kirchlichen Gerichtsbarkeiten schulen” sagte Bischof Juan Carlos Barreto aus Soacha der Tageszeitung “El Tiempo”.
Die Zusammenarbeit mit der Bischofskonferenz stärke das Vertrauen der Menschen und die Glaubwürdigkeit der Behörde, sagte UBPD-Leiterin Luz Janeth Forero Martinez. Die Kirche gelte als vertrauenswürdige Institution, deswegen würden sich mehr Menschen nun an die Behörde wenden. Es gebe viele Möglichkeiten, wie die Suche in die Praxis umgesetzt werden könne: Öffnung von Friedhöfen, Öffnung von Archiven und Registern von Verstorbenen, die letztendlich wertvolle Informationen für die Suche liefern könnten, sagte Forero Martinez.