Die oppositionelle DDR-Künstlergruppe Clara Mosch im ehemaligen Karl-Marx-Stadt, heute Chemnitz, erhält ein filmisches Denkmal. Die Dokumentation „Go Clara go: die Kunst des kreativen Widerstands“ des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) ist von Donnerstag an bundesweit in den Kinos zu sehen, wie der MDR am Mittwoch in Leipzig mitteilte. Regisseurin Sylvie Kürsten stelle ein „Ausnahmekapitel deutscher Kunstgeschichte“ vor.
Zusammen mit den Protagonistinnen und Protagonisten von damals spüre sie der kreativen Energie dieser subkulturellen Gruppe nach. Der Film sei ein „Fest für die nonkonforme Kunst aus dem Osten und eine Hommage an die Heimat“. Er zeige, was es heißt, in einer Diktatur künstlerisch tätig zu sein und dabei das Lachen nicht zu verlieren. Chemnitz ist 2025 Europas Kulturhauptstadt.
Die 1977 gegründete Gruppe Clara Mosch – der Titel entstand aus den Anfangsbuchstaben der Namen ihrer fünf Gründungsmitglieder – nutzte einen leer stehenden Laden im Chemnitzer Stadtteil Adelsberg als Galerie. Sie veranstaltete auch Kunsttreffen in der genossenschaftlich organisierten Galerie Oben in Karl-Marx-Stadt.
Zur Gruppe Clara Mosch gehörten Carlfriedrich Claus, Thomas Ranft, Dagmar Ranft-Schinke, Michael Morgner und Gregor-Torsten Schade. Bekannt wurde sie auch für kollektive Künstlerreisen, avantgardistische Happenings, die dem Austausch und der Vernetzung von Gleichgesinnten dienten. Gearbeitet wurde in der Natur, etwa an der Ostsee. Eine Ausstellung zur Galerie und der Künstlergruppe ist noch bis Februar in den Chemnitzer Kunstsammlungen zu sehen.