Unterwegs ein stilles Örtchen aufzusuchen, kann für Menschen ohne Behinderungen schon schwierig sein. Für Menschen mit Behinderungen erst Recht. Die Stadt Würzburg ändert das nun.
In der Würzburger Augustinerstraße hat eine öffentliche Toilette für Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen eröffnet. Wie die Stadt am Mittwoch mitteilte, erfüllt die “Toilette für alle” höchste Standards für barrierefreie Einrichtungen. So sei der Raum groß genug und verfüge über eine Ausstattung, die auf verschiedene Behinderungen zugeschnitten sei. Pflege und Hygiene seien etwa auch im Liegen möglich, es gebe einen Deckenlifter für den Transfer aus dem Rollstuhl, eine höhenverstellbare Pflegeliege und weitere medizinische Hilfsmittel.
Die zentrale Lage ermögliche es Menschen mit entsprechenden Behinderungen, ihre Lebensqualität zu steigern, heißt es weiter. Sie müssten ihre Toilettengänge bei Ausflügen in die Innenstadt nicht mehr minutiös planen oder sogar darauf verzichten. Die Anlage sei täglich rund um die Uhr zugänglich.
“Auch ältere, pflegebedürftige Menschen haben zumeist eine Behinderung. Die ‘Toilette für alle’ bringt auch für diese Menschen Vorteile”, sagte die Inklusionsbeauftragte Anke Geiter aus dem Fachbereich Integration, Inklusion und Senioren der Stadt. Für pflegende Angehörige sei dies gleichfalls entlastend.
Die Toilette könne nur von Menschen mit den entsprechenden Behinderungen mit einem Euro-WC-Schlüssel genutzt werden, so die Mitteilung. Eine zweite solche Toilette gebe es in Würzburg bereits an der Don-Bosco-Schule. Bundesweit stünden 175 Einrichtungen dieser Art zur Verfügung.