Mit einem dreiminütigen Erklärvideo will der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt (kda) Bayern die „Mythen der Bürgergeld-Debatte“ aufklären. In politischen Statements würden Bürgergeldempfänger oft als arbeitsunwillig dargestellt und die Behauptung wiederholt, dass sich Arbeit nicht mehr lohne, kritisierte der kda am Donnerstag in einer Mitteilung. Um die Debatte zu versachlichen, zeige man in dem Trickfilm, „wie sich das Bürgergeld zusammensetzt, wer es bezieht und wie groß der Lohnabstand tatsächlich ist“, hieß es weiter.
Zugleich kritisierten die Verantwortlichen die Pläne der neuen Bundesregierung zur Abschaffung des Bürgergelds scharf. „Das Existenzminimum für alle Menschen zu garantieren, ist eine der verantwortungsvollsten Aufgaben des Staates“, sagte Philip Büttner, wissenschaftlicher Referent des kda Bayern. Das ständige Schlechtreden der Grundsicherung und ihrer Bezieher löse keine Probleme, sondern verschärfe gesellschaftliche Spaltung. Menschen, die auf Grundsicherung angewiesen seien, bräuchten echte Teilhabe und Perspektiven, „nicht noch mehr Ausgrenzung und Diffamierung“, so Büttner.
Die neue Bundesregierung habe angekündigt, das Bürgergeld – das 2023 an die Stelle von „Hartz IV“ getreten war – durch eine „neue Grundsicherung“ zu ersetzen. Dahinter verberge sich laut Koalitionsvertrag das Ziel, stärker „weg vom Fördern hin zum Fordern“ zu kommen, gekoppelt mit einer härteren Gangart in den Jobcentern, hieß es weiter.
Das Erklärvideo des kda Bayern werde auf Bundesebene von der Diakonie Deutschland, dem Evangelischen Verband „Kirche – Wirtschaft – Arbeitswelt“, der Nationalen Armutskonferenz und dem Armutsnetzwerk e.V. unterstützt. Der kda ist die Dienststelle der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern für alle Menschen in der Arbeitswelt. (1546/08.05.2025)