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KD-Bank kürzt Dividende

Bilanzsumme steigt, die Bank bereitet sich aber auf sinkende Gewinnspannen vor

DORTMUND – Die Bank für Kirche und Diakonie (KD-Bank) hat im Geschäftsjahr 2016 neue Höchstwerte bei Bilanz, Kundeneinlagen und Krediten erzielt, wappnet sich aber für sinkende Gewinnspannen im Zinsgeschäft. Die Bilanzsumme der evangelischen Kirchenbank stieg um 3,2 Prozent auf fast 5,3 Milliarden Euro, wie Vorstandsvorsitzender Ekkehard Thiesler vor der Generalversammlung in Dortmund mitteilte. Ursprünglich war ein Rückgang erwartet worden.
Der Jahresüberschuss betrug knapp 7,8 Millionen Euro. Die Mitglieder der Genossenschaftsbank werden daran mit vier Prozent Dividende beteiligt – in den vergangenen Jahren waren es noch sieben Prozent. Thiesler begründete die geringere Ausschüttung mit der anhaltenden Niedrigzinsphase. „Eine Dividende in Höhe von sieben Prozent ist in der aktuellen Zinssituation einfach nicht mehr zeitgemäß“, sagte er. Die Dividendenzahlungen würden daher dem Niveau anderer Kirchenbanken sowie Volks- und Raiffeisenbanken angepasst.
Die vor zehn Jahren begonnene weltweite Finanzkrise belaste bis heute die Wirtschafts- und Finanzwelt, sagte Thiesler. Die Bank stelle sich darauf ein, „dass uns die extreme Niedrigzinsphase in Europa noch länger begleiten wird“. Die „goldenen Zeiten“ seien erst einmal vorbei, „nach den sieben fetten Jahren, könnte man sagen, kommen nun die mageren“. Prognosen zufolge sinkt der Zinsüberschuss der KD-Bank in diesem Jahr um rund neun Millionen Euro, das entspricht einem Rückgang um 14 Prozent.
Wie viele andere Banken auch werde die Kirchenbank daher künftig für ihre Dienstleistungen „einen angemessenen Preis in Rechnung stellen“, kündigte Thiesler an. Geplant seien Gebühren für Papier-Überweisungen von Privatkunden sowie neue Girokonten-Modelle. Auch bei den institutionellen Kunden müsse darüber nachgedacht werden, einen Teil der Kosten „verursachungsgerecht und maßvoll“ weiterzugeben. Wegen günstiger Kostenrelationen und einer guten Eigenkapitaldecke befinde sich die KD-Bank aber in einer vergleichsweise guten Ausgangsposition.
An neuen Darlehen stellte die Bank rund 229 Millionen Euro für die Finanzierung kirchlicher und diakonischer Projekte wie Krankenhäuser, Kindergärten oder Alten- und Behinderteneinrichtungen sowie für den privaten Wohnungsbau bereit. In den letzten fünf Jahren wurden insgesamt rund eine Milliarde Euro an neuen Krediten vergeben. Mitglieder der KD-Bank, die zu den 20 größten deutschen Genossenschaftsbanken gehört, sind über 4200 kirchliche und diakonische Institutionen. epd