Der WDR-Rundfunkrat hat Katrin Vernau zur neuen Intendantin des Westdeutschen Rundfunks gewählt. Die Wahl verlief im ersten Wahlgang denkbar knapp. In der Stichwahl setzte Vernau sich dann deutlich durch.
Katrin Vernau ist neue Intendantin des Westdeutschen Rundfunks. Der Rundfunkrat wählte die WDR-Verwaltungsdirektorin am Donnerstag in Köln zur Nachfolgerin des scheidenden Intendanten Tom Buhrow. Die Amtszeit der 51-Jährigen beginnt am 1. Januar 2025 und dauert sechs Jahre.
Neben Vernau hatten sich auch noch der WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn, der “Tagesthemen”-Moderator und Zweiter Chefredakteur von ARD aktuell, Helge Fuhst, und der ZDF-Washington-Korrespondent Elmar Theveßen auf den Posten beworben.
Im ersten Wahlgang erhielt Katrin Vernau 17 der 55 Stimmen aus dem Rundfunkrat. 16 Stimmen entfielen auf Helge Fuhst, 15 auf Jörg Schönenborn. Elmar Theveßen erreichte 7 Stimmen. Für den Sieg wäre im ersten Wahlgang eine absolute Mehrheit von 28 Stimmen nötig gewesen.
Im zweiten Wahlgang traten dann Vernau und Fuhst gegeneinander an. Hier zählte die einfache Stimmenmehrheit. Schlussendlich setzte sich Vernau mit 36 Stimmen durch. Fuhst erhielt 18 Stimmen, eine Person hatte sich enthalten.
Vernau wurde im Vorfeld allgemein große Sachkompetenz und Durchsetzungskraft bescheinigt. Ihre Bilanz als Interims-Chefin beim krisengeschüttelten RBB, den sie für ein Jahr nach der Absetzung von RBB-Intendantin Patricia Schlesinger bis zum Herbst 2023 führte, dürfte ebenfalls auf sie eingezahlt haben.
Im Vorfeld der Wahl war keiner der vier Kandidatinnen und Kandidaten als Favorit ins Rennen gegangen. Anders als bei vergangenen Wahlen gab es im Vorfeld im Rundfunkrat auch keine parteipolitischen Festlegungen. So galt Schönenborn eigentlich als CDU-naher Kandidat, der Favorit von NRW-Medienminister Nathanael Liminski (CDU) soll aber Helge Fuhst gewesen sein. SPD und Grüne hatten sich dem Vernehmen nach nicht auf einen Kandidaten oder eine Kandidatin festgelegt.