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Katholischer Verband trauert um Sozialethiker Lothar Roos

Über drei Jahrzehnte hat Lothar Roos als Geistlicher Berater das Profil des Bundes Katholischer Unternehmer geprägt. Nun ist er im Alter von 89 Jahren gestorben.

Der Bund Katholischer Unternehmer (BKU) trauert um den katholischen Priester und Sozialethiker Lothar Roos. Wie der Verband mitteilte, starb er am Dienstag im Alter von 89 Jahren in Meckenheim. Der aus dem Erzbistum Freiburg stammende Geistliche war von 1984 bis 2014 Geistlicher Berater des BKU und prägte über drei Jahrzehnte das geistige Profil des Verbandes. Dabei setzte er sich für eine praktische und theoretische Verbindung von Katholischer Soziallehre und Sozialer Marktwirtschaft ein.

Der BKU würdigte Roos als herausragenden Sozialethiker, Seelsorger und Berater, der sich für eine ethisch fundierte Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung eingesetzt habe. Besonders hob der Verband seinen Einsatz für die geistigen Grundlagen von Demokratie und Menschenwürde sowie seine Warnung vor einer politischen Vereinnahmung kirchlicher Stimmen hervor. Zu seinem Vermächtnis gehört auch sein Plädoyer für einen familien- und generationengerechten Sozialstaat, der weder die geistige Dimension sozialer Gerechtigkeit vernachlässigen noch in staatliche Bevormundung abgleiten dürfe.

Roos wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Heinrich-Pesch-Preis und dem Wilhelm-Weber-Preis für Verdienste um die christliche Gesellschaftslehre. 1995 wurde er zum päpstlichen Ehrenprälaten ernannt. Zu seinen beruflichen Stationen gehörten Professuren für christliche Gesellschaftslehre in Mainz, Bonn, Weilheim-Bierbronnen und Kattowitz sowie von 1974 bis 2003 die Redaktionsleitung der Zeitschrift “Lebendige Seelsorge”.