Ab Anfang 2024 gibt es im Bistum Würzburg keine Christliche Arbeiterjugend (CAJ) mehr. Am Freitag informierte der Pressedienst des Ordinariats Würzburg (POW) über die Auflösung des katholischen Jugendverbands auf Diözesanebene. Dem Beschluss seien mehrere Rettungsversuche vorausgegangen, so der Geistliche Leiter Lukas Greubel. Die CAJ hat demnach im Bistum Würzburg noch 225 Mitglieder.
Die Diözesanleitung verwies auf ein rückläufiges Interesse am Verbandsleben. Diözesanversammlungen seien deshalb nicht mehr beschlussfähig gewesen, viele Veranstaltungen und Aktionen hätten ausfallen müssen. Auch sei es immer schwerer geworden, Ämter zu besetzen. Das habe die Verantwortlichen frustriert.
“Ein Verband ohne aktive Mitglieder ist nicht lebensfähig und trägt nicht mehr”, heißt es in einem Rundbrief der Diözesanleitung. Man habe sich daher dazu entschlossen, bewusst ein Ende zu setzen, “bevor wir an der Last und der Aufgabe verbrennen und noch mehr kaputt gehen, weil unser Herzblut an der CAJ hängt und die Situation unfassbar weh tut.”
Die CAJ entstand 1912 in Belgien. Gegründet wurde sie vom Arbeitersohn und Priester Joseph Cardijn, der später zum Kardinal erhoben wurde. Von Belgien breitete sich die Vereinigung weltweit aus. Als maßgebliche Arbeitsmethode entwickelte die CAJ den Dreischritt “Sehen – urteilen – handeln”, der weit über ihren Verband hinaus wirksam wurde. In Deutschland hat die CAJ nach eigenen Angaben etwa 8.000 Mitglieder.