Seit mehr als 30 Jahren feiern die Bischöfe der Diözese Rottenburg-Stuttgart an Heiligabend Gottesdienste mit den Menschen in den Justizvollzugsanstalten des Landes. „Es geht darum, den Häftlingen in einer extremen Ausnahmesituation Hoffnung zuzusprechen“, sagte Sabine Mader, Diözesanreferentin für Gefängnisseelsorge, laut einer Mitteilung der Diözese vom Freitag. Außerdem solle die Arbeit der Bediensteten im Strafvollzug gewürdigt werden. In diesem Jahr besucht Weihbischof Matthäus Karrer die Justizvollzugsanstalt (JVA) Stuttgart-Stammheim, Weihbischof Thomas Maria Renz die Außenstelle Frauengraben und Weihbischof Gerhard Schneider die Hauptanstalt der JVA Ulm.
„Der Tag, der für viele Menschen der schönste im Jahr ist, ist für Gefangene oft der schwerste“, sagte Schneider. Weil Werkstätten und Schulen in den JVAs geschlossen und Besuchszeiten reduziert sind, seien die Gottesdienste für viele Gefangene eine willkommene Unterbrechung des Alltags, sagt Karrer. Der Besuch der Bischöfe sei mehr als „nur“ eine gute Tradition: „Die Sorge um Gefangene ist eine urchristliche Aufgabe, die bereits die ersten Christen intensiv gelebt haben.“ In der Diözese Rottenburg-Stuttgart sind acht katholische Seelsorger in den Justizvollzugsanstalten tätig. (2864/20.12.2024)