Die Katholischen Akademien in Deutschland, Österreich und der Schweiz protestieren gegen die geplanten Veränderungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Diese dürften nicht überproportional das Kulturangebot treffen.
Die Katholischen Akademien in Deutschland, Österreich und der Schweiz protestieren gegen die von der Medienpolitik bei der Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks geplanten Einschnitte im Kulturbereich. “Mit allergrößter Sorge, ja Protest beobachten wir seit einigen Jahren, wie die Kulturberichterstattung im Radio immer weiter ausgedünnt wird, ohne dass dieser Verlust digital und in Podcasts auch nur annähernd ausgeglichen wird”, heißt es in einer Stellungnahme der Akademien zum Entwurf des Reformstaatsvertrags.
Die Akademien befürchten, dass die vorgesehene Streichung von rund 15 Radioprogrammen den Kulturbereich überproportional treffen könnte. “Wir fordern die Rundfunk-Verantwortlichen der Länder dringend auf, neben sicher nachvollziehbaren Sparmaßnahmen bei Informationskanälen und dem ein oder anderen verzichtbaren Radiokanal, weitere Streichungen im Kulturbereich zu unterlassen”, heißt es weiter. Auch der TV-Sender 3sat solle nicht zur Disposition gestellt, sondern gestärkt und mit anderswo eingesparten Mitteln besser ausgestattet werden, damit in Zeiten der Geschichtsvergessenheit, der Kulturdistanz und der Gefährdung der Demokratie der Kanal als “wirksames Instrument der Förderung eines gemeinsamen Kulturraums der deutschsprachigen Länder” nicht verloren geht.
“Eine Streichung der beschriebenen und anderer wesentlicher Bestandteile der Kulturberichterstattung auf 3sat würden wir als medienpolitische Katastrophe begreifen”, so die Akademien. Eine Zusammenlegung von 3sat und Arte sei nicht plausibel, da beide Angebote “völlig unterschiedlichen Logiken” folgten. Ein Kulturkanal wie 3sat ermögliche den Akademien an wesentlichen Kultur-Ereignissen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum teilzunehmen. Dazu trage vor allem die tägliche Sendung “Kulturzeit” bei, die seit fast zwei Jahrzehnten ein “wichtiger Kompass im unübersichtlichen Meer des deutschsprachigen Kulturlebens” sei.
Die Katholische Akademien in Deutschland, Österreich und der Schweiz, begreifen sich als “Orte des Nachdenkens in den Bereichen Kirche und Religion, Gesellschaft und Politik sowie Kultur und Wissenschaft” und sind als Orte “kultureller Diakonie” dem Orientierungswissen verpflichtet”