FRANKFURT AM MAIN – Vertreter der deutschen Katholiken und der Russischen Orthodoxen Kirche haben eine grundlegende Übereinstimmung im Verständnis von Ehe und Familie festgestellt. Die christliche Ehe sei ein Sakrament und „ein Bund der Liebe zwischen einem Mann und einer Frau im Angesicht Gottes“, heißt es im gemeinsamen Kommuniqué des 9. theologischen Dialogs zwischen der Deutschen Bischofskonferenz und der Russischen Orthodoxen Kirche in St. Petersburg, das die Bischofskonferenz veröffentlichte.
Beide Seiten seien sich einig, dass dieses Sakrament nicht auf den Vollzug der Trauung begrenzt sei, sondern einen persönlichen Willensakt, personale Gemeinschaft, gegenseitige Hilfe und die Bereitschaft zur Vergebung verlange, heißt es in dem Schreiben. Die bestehenden Unterschiede zwischen der katholischen und der orthodoxen Tradition beruhten auf unterschiedlichen Erfahrungen und theologischen Kontexten, „die sich im Trauungsritus und im Umgang mit gescheiterten Ehen widerspiegeln“.
Die Russische Orthodoxe Kirche und die Deutsche Bischofskonferenz haben ihren Austausch vor 30 Jahren begonnen. Im Dezember 2015 hatte sich die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) mit den Orthodoxen in München getroffen und über Frieden und Versöhnung gesprochen. Der Dialog zwischen den beiden Kirchen besteht seit den 1950er Jahren. epd
Artikel teilen