Vorrang für die Umwelt: Der Diözesanrat der Katholiken der Erzdiözese München und Freising hat die Politik aufgefordert, der „sozialökologischen Transformation“ Vorrang zu geben. Das Laiengremium kritisierte bei seiner Frühjahrsvollversammlung am Samstag, dass die Themen Nachhaltigkeit, Klimagerechtigkeit und Biodiversität im zurückliegenden Wahlkampf „trotz hoher Dringlichkeit kaum eine Rolle“ gespielt hätten, teilte das Erzbistum mit. Der Diözesanrat appellierte an die Verantwortlichen der aktuell laufenden Koalitionsverhandlungen, Agrarpolitik so zu gestalten, dass Artenvielfalt und Natur geschützt und zugleich Ernährungssicherheit gewährleistet werde.
In ihrer einstimmig verabschiedeten Stellungnahme betonten die Laien, dass verbindliche Konzepte zu einer „biodiversitätsfreundlichen Flächenpolitik“ nötig und ein „Gebot der Vorsorge“ seien: „Gesunde Ökosysteme binden unter anderem auch erhebliche Mengen an Treibhausgasen“, hieß es zur Begründung. Landwirtschaftliche Betriebe, die nach Kriterien der Biodiversität wirtschafteten, müssten daher gefördert werden, eine „reine Produktionsmaximierung“ sei zu überwinden. An die Bistumsleitung appellierte der Diözesanrat, landwirtschaftliche Flächen nach Möglichkeit an Pächter zu geben, die sich dem Schutz von Biodiversität verpflichteten.
Der Diözesanrat der Katholiken der Erzdiözese München und Freising ist die höchste Vertretung der Laien in der Erzdiözese. Die mehr als 200 Mitglieder des Diözesanrates treffen sich jeweils im Frühjahr und im Herbst zu ihren Vollversammlungen. (0899/15.03.2025)