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Kathedrale von Rouen nach Brand wieder geöffnet

Die Bilder vom rauchenden Turm der Kathedrale von Rouen weckten am Donnerstag Erinnerungen an den verheerenden Brand in der Pariser Kirche Notre-Dame. Doch diesmal war der Ausgang glimpflich.

Nach einem Brand am Donnerstag ist die zeitweise gesperrte Kathedrale im französischen Rouen am Freitag wieder für Besucher geöffnet worden. Größere Schäden wurden nach Behördenangaben nicht festgestellt. Erzbischof Dominique Lebrun sprach von einer “großen Erleichterung”.

Das Feuer war am Donnerstagmittag an der Kirchturmspitze ausgebrochen. Auf Videos, die im Internet kursierten, war zu sehen, wie dunkler Rauch über dem Turm des gotischen Gotteshauses aufstieg. Die Kirche wurde evakuiert, rund um die Kathedrale wurde eine Sperrzone eingerichtet.

Die aus Gusseisen bestehende Turmspitze der Kirche wird derzeit restauriert und ist seit mehreren Wochen von einem Gerüst und einer Abdeckung umgeben. Nach vorläufigen Ergebnissen der Brandermittler war eine “falsche Handlung” bei den Renovierungsarbeiten Ursache des Feuers. Erzbischof Lebrun mutmaßte, dass durch Schweißarbeiten Funken auf Plastikteile geflogen sein könnten.

Die im 12. Jahrhundert erbaute Kathedrale von Rouen zählt zu den bedeutendsten Kirchen Frankreichs. Am 30. Mai 1431 wurde dort auf einem Scheiterhaufen am Marktplatz die 19-jährige Jeanne d’Arc alias Johanna von Orleans als Ketzerin verbrannt. Der Glockenturm der Kathedrale ist mit 151 Metern der höchste Kirchturm des Landes; bis zur Fertigstellung des Kölner Doms 1880 war er gar das höchste Gebäude der Welt.

Der Vorfall in Rouen erinnerte an den verheerenden Brand in der Pariser Kirche Notre-Dame. Ebenfalls bei Renovierungsarbeiten war dort am 15. April 2019 ein Großfeuer ausgebrochen, das Dächer und Dachstuhl, Teile der Gewölbe sowie den Vierungsturm zerstörte.