Das Risiko einer Naturkatastrophe ist für Deutschland etwas gesunken. Das zeigt der Weltrisikoindex aller Staaten. Deutschland verbesserte sich um vier Plätze – und liegt damit weiter im internationalen Mittelfeld.
Deutschlands Risiko einer großen Naturkatastrophe hat im vergangenen Jahr leicht abgenommen. So verbesserte sich die Bundesrepublik im aktuellen Weltrisikoindex im Vergleich zum Vorjahr um vier Plätze und liegt aktuell auf Rang 98 und damit im globalen Mittelfeld der 193 untersuchten Länder, wie das Bündnis Entwicklung Hilft am Montag mitteilte.
Weltweit steige indes das Risiko, von Folgen des Klimwandels, von Pandemien oder politischen Konflikten betroffen zu sein. Und die Krisen seien immer vernetzter, sagte die Geschäftsführerin des Bündnisses, Ilona Auer Frege, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin. Nur die Unterstützung nehmen ab.
“Seit zwei Jahren streicht die Bundesregierungen massiv bei den Mitteln für Katastrophenbewältigung und Humanitäre Hilfe im Entwicklungsministerium und im Auswärtigen Amt. Dies ist das völlig falsche Signal, denn die Zeit der einfachen Lösungen ist vorbei”, so Auer-Frege.
Die Länder mit dem derzeit höchsten Katastrophenrisiko bleiben wie in den Vorjahren die Philippinen, Indonesien und Indien. Auf dem amerikanischen Kontinent sind Kolumbien und Mexiko besonders gefährdet. Am niedrigsten sei das Risiko erneut in den drei europäischen Zwergstaaten Monaco, Andorra und San Marino, heißt es.
Dabei nehmen die Autoren des Index den Angaben zufolge Faktoren wie die Anfälligkeit der Bevölkerung für Naturkatastrophen sowie die Mechanismen der Staaten für Bewältigung und Anpassung an künftige Ereignisse in den Blick.
Einen großen Sprung weg vom Risiko hat demnach China gemacht. Das Land bleibe sehr exponiert, aber sei deutlich weniger anfällig für eine Katastrophe. Das Land mit der höchsten Verletzlichkeit ist die Zentralafrikanische Republik, die damit Somalia ablöst.
Der Index für 193 Länder weltweit ist Bestandteil des jährlichen Weltrisikoberichts, der vom Bündnis Entwicklung Hilft herausgegeben wird. Wissenschaftlich betreut wird der Bericht von dem Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht der Ruhr-Universität Bochum.
Der diesjährige Bericht hat das Thema “Multiple Krisen” als Schwerpunkt. Länder wie Kolumbien, Pakistan und Somalia weisen jeweils hohe Gesamtwerte im Weltrisikoindex und in der Sonderauswertung zur Konfliktexposition auf.