Erstmals ist im Kasseler Museum Fridericianum ab Samstag eine Einzelschau des in Taiwan lebenden Künstlers Lee Kit zu sehen. Der in Hongkong geborene Kit sei einer der bekanntesten Künstler in Asien, sagte der Geschäftsführer der „documenta und Museum Fridericianum gGmbH“, Andreas Hoffmann, am Donnerstag in Kassel. Lee Kit sei „ein Seismograf der Kunst im asiatischen Raum“.
Größere Bekanntheit erlangte Kit, als er im Jahr 2013 auf der Biennale in Venedig den Pavillon von Hongkong bespielte. Ausstellungen des 1978 geborenen Künstlers waren zudem neben Taiwan auch in China, Südkorea, Japan, Australien sowie den USA und Europa zu sehen.
Lee Kit habe einen kompletten Raum in Fridericianum nach seinen Ideen gestaltet, sagte der Museumsdirektor Moritz Wesseler. Lediglich zwei Exponate seien dafür aus Taiwan nach Deutschland gebracht worden. Ein besonderes Merkmal von Lee Kit sei, dass er die Gattungsgrenzen sprenge. So finden sich in dem abgedunkelten Raum neben Videoinstallationen, die mit deutschen und englischen Texten unterlegt werden, auch zerstörte Waschmaschinen und Bilder. Außerdem ist von einer Hammondorgel gespielte Musik zu hören.
An der Außenwand des Fridericianums hat der Künstler zudem die Schriftzüge „Sorry if I talk too much“ sowie die deutsche Übersetzung „Entschuldige, wenn ich zu viel rede“ angebracht. Die ganze Ausstellung sei durchdrungen von einer Mischung aus Poesie, Wut und Schmerz, sagte Wesseler. Zu der Schau werde zudem ein umfangreiches Begleitprogramm angeboten.
Die Ausstellung von Lee Kit mit dem Titel „His gaze turned into disdain for those who are well intentioned yet incapable (A quiet day)“ ist vom 25. Januar bis 15. Juni im Kasseler Museum Fridericianum zu sehen.