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Karlsruhe: Über 1.100 rechtsextreme Straftaten seit 2015

In Karlsruhe und dem umliegenden Landkreis sind seit 2015 insgesamt 1.121 rechtsmotivierte Straftaten erfasst worden. Wie das Innenministerium in einer am Dienstag veröffentlichten Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Alexander Salomon und Ute Leidig mitteilte, gab es allein im Stadtkreis Karlsruhe 660 Fälle. Bei 392 davon handelte es sich demnach um Propagandadelikte. Zudem wurden 31 Gewalttaten und sechs Bedrohungsdelikte registriert. Im Landkreis wurden 461 Delikte registriert, darunter 309 Propagandadelikte und acht Gewalttaten.

Wie aus der Antwort weiter hervorgeht, besaßen zum Jahresende 2024 zehn als rechtsextrem geltende Personen aus Karlsruhe eine waffenrechtliche Erlaubnis für insgesamt 33 Waffen, davon 23 Langwaffen und zehn Kurzwaffen; ein kleiner Waffenschein wurde entzogen. Seit 2020 führte die rechtsextreme Szene in Stadt und Landkreis etwa 160 Veranstaltungen durch.

Laut Innenministerium leben aktuell rund 600 Rechtsextremisten im Regierungsbezirk Karlsruhe. Aktive Gruppierungen umfassen die AfD als Verdachtsfall, Die Heimat, die NPD sowie den baden-württembergischen Ableger der Identitären Bewegung und Reconquista 21. Das Gefahrenpotenzial der Szene äußere sich vor allem in verbreiteter Propaganda, Hetze, einzelnen Gewalttaten sowie Waffenbesitz, während ein strukturelles Zusammenwirken mit Reichsbürgern nicht bestätigt wird. (3106/02.12.2025)