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Kabarettist: Humor darf bei aller Empörung nicht zu kurz kommen

Max Uthoff (56), Kabarettist, sieht die große Kunst des politischen Kabaretts darin, “den Humor trotz aller Empörung nicht zu kurz kommen zu lassen”. Manchmal funktioniere dies aber nicht, sagte Uthoff der “Süddeutschen Zeitung” (Mittwoch). So habe er etwa in seinem Bühnenprogramm das Thema der Abschottung der Europäischen Union von den Elenden drin. Dabei rede er auch von dem Bootsunglück am 6. Juni, bei dem vermutlich 500 oder 600 Menschen ertrunken seien: “Da ist kein Raum für Humor.”

Uthoffs neues Solo-Programm trägt den Titel “Alles im Wunderland”. Darin angedeutet ist seinen Worten nach eine Reminiszenz an Lewis Carrolls Kinderbuch “Alice im Wunderland”. Alice lande bekanntlich durch den Sturz ins Kaninchenloch an einem Ort, “wo völlig verrückte Gestalten völlig verrückte Dinge erzählen und Logik und Naturgesetze außer Kraft gesetzt sind”. Davon ist nach Ansicht des Kabarettisten die Realität nicht ganz davon entfernt: “Es kommt einem etwas bekannt vor.”