Die gemeinsame Justizvollzugsanstalt von Sachsen und Thüringen in Zwickau-Marienthal soll bis 2029 entstehen. Der Regelbetrieb soll 2030 aufgenommen werden, wie das sächsische Finanzministerium am Mittwoch in Dresden mitteilte. Die Gesamtkosten betragen den Angaben zufolge rund 476 Millionen Euro zuzüglich einer Risikovorsorge in Höhe von 24 Millionen Euro für weitere Preissteigerungen.
Bereits 2014 wurde zwischen den Freistaaten Sachsen und Thüringen ein Vertrag zur Errichtung einer gemeinsamen Justizvollzugsanstalt mit 820 Haftplätzen geschlossen. Demnach sind 370 Haftplätze für den Freistaat Thüringen und 450 Plätze für den Freistaat Sachsen vorgesehen. Die Bauarbeiten für den Neubau hatten 2019 beginnen. Das Richtfest fand im Oktober 2022 statt. Bauherr ist der Freistaat Sachsen.
Das Großprojekt war ins Stocken geraten, die Arbeiten wurden 2024 zunächst eingestellt. Wegen gravierender Mängel war einem Generalplaner im Oktober 2023 gekündigt worden. Um das Bauvorhaben abzusichern, soll nun ein sogenannter Totalunternehmer beauftragt werden. Damit könne Planen und Bauen aus einer Hand erfolgen, hieß es.
Die Bauarbeiten an der Justizvollzugsanstalt von Sachsen und Thüringen werden voraussichtlich 2027 wiederaufgenommen. Innerhalb der rund 1,4 Kilometer langen Gefängnismauern entstehen in Zwickau unter anderem sechs Hafthäuser, ein Multifunktionsgebäude mit Besuchszentrum, eine Sporthalle und Arbeitsbetriebe. Hinzu komme ein Hafthaus außerhalb der Gefängnismauern für den offenen Vollzug. Die Rohbauarbeiten sind den Angaben zufolge fast fertiggestellt.