Die Deutsche Kommission Justitia et Pax fordert eine stärkere gesellschaftspolitische Auseinandersetzung mit der organisierten Kriminalität. Nötig sei ein breites Bündnis verschiedener gesellschaftlicher Kräfte, sagte der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer als Vorsitzender der katholischen friedens- und entwicklungspolitischen Organisation am Donnerstag. Der Vorstand der Kommission hat zu dem Thema ein Orientierungspapier erarbeitet.
Von der organisierten Kriminalität gehe auch in Deutschland eine nicht zu unterschätzende Gefahr aus, betont der Vorstand. Daher brauche es ein breites Engagement gegen alle Formen der organisierten Kriminalität.
„Der Kampf gegen die organisierte Kriminalität erfordert nicht allein ein länderübergreifendes politisches und polizeiliches Engagement“, sagte Wilmer. „Daher schlagen wir als ersten Schritt der Bundesregierung und den Landesregierungen die Einrichtung von ‘runden Tischen’ vor, die aus unterschiedlichen Perspektiven über notwendige Maßnahmen und Initiativen gegen die organisierte Kriminalität beraten.“
Die katholische Kommission „Justitia et Pax“ (Gerechtigkeit und Frieden) wurde 1967 gegründet als Reaktion auf eine Enzyklika des damaligen Papstes Paul VI. gegen das Wettrüsten und die wachsende Kluft zwischen dem reichen Norden und dem armen Süden. Sie stellt die Verbindung zur Politik und Zivilgesellschaft her und entwickelt Konzepte für die internationale Arbeit der katholischen Kirche.