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Junge Menschen sehen Wehrpflicht laut Greenpeace-Umfrage skeptisch

Am Donnerstag könnte der Bundestag über die Zukunft der Wehrpflicht beraten – vielleicht. Davon betroffen wird vor allem die junge Generation sein. Die beklagt eine mangelnde Mitsprache in der Debatte.

Eine Rückkehr zur Wehrpflicht sehen viele junge Menschen in Deutschland skeptisch. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von Greenpeace, die am Mittwoch in Hamburg vorgestellt wird. Demnach lehnen 57 Prozent der befragten 16- bis 25-Jährigen eine Rückkehr zur Wehrpflicht ab; 61 Prozent sehen darin einen erheblichen Eingriff in die persönlichen Grundrechte junger Menschen.

Weiter geht aus der Umfrage hervor, dass nur 40 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen bereit wären, einen Wehrdienst zu leisten, 54 Prozent würden den Dienst an der Waffe verweigern.

Die Wehrpflicht wurde in Deutschland im Jahr 2011 ausgesetzt, was in der Praxis einer Abschaffung von Wehr- und Zivildienst gleichkam. Der Bundestag soll nach bisherigem Stand am Donnerstag in Erster Lesung über das sogenannte Wehrdienst-Modernisierungsgesetz beraten.

Kern dieses Gesetzes ist eine stufenweise Wiedereinführung der Wehrpflicht. Allerdings ist angesichts von Differenzen in der Regierungskoalition nun unklar, wie die Regelungen im Detail aussehen. Es könnte deswegen auch sein, dass die Beratungen im Bundestag darüber vertagt werden.

Eine Mehrheit der Teilnehmer an der Greenpeace-Umfrage kritisierte eine mangelnde Mitsprache. 72 Prozent der Befragten wünschten sich demnach, in die politische Diskussion um die Wehrpflicht aktiv einbezogen zu werden. Die Befragung ist laut Angaben der Friedens- und Umweltschutzorganisation bevölkerungsrepräsentativ für die Zielgruppe der 16- bis 25-Jährigen.