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Junge Männer sind Hauptrisiko im Straßenverkehr

Männer, insbesondere junge, verursachen den Großteil der schweren Verkehrsunfälle in Baden-Württemberg. Vor allem bei Raserei, Abstandsunfällen sowie Fahrten unter Alkohol- und Drogeneinfluss sind sie überrepräsentiert, wie das Innenministerium in einem am Freitag veröffentlichten Bericht auf eine Anfrage der Grünen-Landtagsfraktion schreibt.

In der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen verursachten Männer beispielsweise im Jahr 2024 über 2.000 Unfälle durch zu hohe Geschwindigkeit. Bei Frauen in derselben Altersgruppe waren es gut 500. Ähnlich sieht es bei Unfällen unter Drogeneinfluss aus. Hier waren fast ausschließlich Männer die Verursacher. Die durch Alkohol verursachten Unfälle kosteten die Volkswirtschaft laut Ministerium in drei Jahren rund 237 Millionen Euro.

Das Verkehrsministerium reagiert auf diese Erkenntnisse mit einer für 2026 geplanten Kampagne, die sich gezielt an Männer richtet. Sie soll das Verantwortungsbewusstsein fördern. Zusätzlich will sich die Landesregierung auf Bundesebene für schärfere Gesetze einsetzen. Ziel ist es, den sogenannten Punktehandel zu unterbinden und Halter stärker in die Pflicht zu nehmen, die wiederholt keine Angaben zum Fahrer machen.

Langfristig verfolgt die Landesregierung nach eigenen Angaben das Ziel der „Vision Zero“, also eines Straßenverkehrs ohne Tote und Schwerverletzte. Bis 2030 soll die Zahl der Verkehrstoten um 60 Prozent im Vergleich zu 2010 sinken. Das Ziel, die Zahl der Schwerverletzten um 30 Prozent zu reduzieren, wurde laut dem Bericht bereits 2024 erreicht. (1838/25.07.2025)