Nach dem gescheiterten Bundeshaushalt durch das Ampel-Aus befürchten mehrere Jugendverbände Folgen der vorläufigen Haushaltsführung für die Jugendarbeit. „Damit werden sicher Programme gestrichen oder gekürzt“, sagte der Bundespräses des Bundes der Katholischen Jugend (BDKJ), Stefan Ottersbach, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Dienstag). „Für die Perspektiven und die gesellschaftliche Teilhabe einiger jungen Menschen ist das katastrophal.“ Konkret nannte er Projekte zu mentaler Gesundheit, Flüchtlingsintegration oder Demokratiestärkung, die zur Disposition stünden oder früher enden müssten als geplant.
Durch die Unsicherheit wegen der vorläufigen Haushaltsführung stünden mehrere Projektförderungen mit Auswirkungen auf Personalstellen auf der Kippe, sagte auch der Co-Vorsitzende des Deutschen Bundesjugendrings, Daniel Broda, der Zeitung. „Wir bleiben als Jugendverbände weit entfernt von der bedarfsgerechten Finanzierung, die eigentlich im Koalitionsvertrag der Ampel festgeschrieben war.“
„Bis der Bundeshaushalt 2025 verabschiedet wird, müssen pragmatische Lösungen gefunden werden, die verhindern, dass Jugendverbände in eine existenzbedrohende Lage geraten“, forderte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend (aej), Hansjörg Kopp. Im Interesse von jungen Menschen müsse zudem die Arbeit an geplanten Gesetzesvorhaben wie der Umsetzung des Gesetzes zur Inklusiven Kinder- und Jugendhilfe, des Demokratiefördergesetzes oder der Kindergrundsicherung fortgeführt werden.