Fußballtrainer Jürgen Klopp (56) hat eine klare Vorstellung von Heimat: “Heimat ist für mich immer da, wo sich meine Frau wohlfühlt, weil ich einfach in ihrer Nähe sein will. Und damit ist dann auch alles in Ordnung”, sagte der Cheftrainer des FC Liverpool der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” (Montag).
Ebenso habe ihn seine Herkunft stark geprägt, so der gebürtige Stuttgarter. Auch wenn er nicht mehr im Schwarzwald leben wolle, sei er “glücklich über die 20 Jahre dort, diese Heimat werde ich nie verlieren”, sagte Klopp: “Nichts schmeckt je wieder so gut wie das Essen im Alter zwischen eins und zwanzig!”, so der Cheftrainer. “Mir kann man jeden Tag Maultaschen hinstellen, und ich würde nicht sagen, schon wieder.”
Über seine berufliche Heimat, die er als Spieler und Trainer etwa in Mainz, Dortmund und seit 2015 in Liverpool fand, sagte er: “Wenn man schlau ist, macht man das, wo man ist im Leben, auch zur Heimat. Solange man da ist. Sonst wird das dort ein bisschen zur verschwendeten Zeit.” Das Leben sei zu kurz, um nicht richtige Beziehungen einzugehen.
Der freundliche Umgang mit Menschen sei ihm durch ein Erlebnis aus der Kindheit selbstverständlich geworden: “Ich bin damals von der Schule nach Hause gegangen, da ist mir eine Nachbarin begegnet.” Als er zu Hause ankam, habe es dort schon einen Anruf gegeben. “Und meine Mutter begrüßte mich mit den Worten, ich hätte unsere Nachbarin gar nicht gegrüßt”, berichtete Klopp. “So war das früher. Aber den Reflex habe ich immer noch in mir: Grüß Gott.”