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Jüdisches Cafe öffnet im Haus der Wannsee-Konferenz

Zu Beginn der 1940er Jahre wurde in einer Villa am Berliner Wannsee die “Endlösung der Judenfrage” beschlossen. Ab Dezember kann man in dem Haus, das nun eine Gedenk- und Bildungsstätte ist, jüdische Leckereien naschen.

Im Berliner Haus der Wannsee-Konferenz öffnet am 1. Dezember ein jüdisches Cafe. “Wir fühlen uns geehrt, das neue Cafe und die Verpflegung im Rahmen von Caterings zu übernehmen”, sagte am Dienstag der Konditormeister Shahar Elkin von der Konditorei Babka & Kranz. Im Haus der Wannsee-Konferenz war 1942 von führenden Nazi-Funktionären die Ermordung von Millionen Juden beschlossen worden. Seit 1992 gilt die Villa als offizielles Museum, Gedenk- und Bildungsstätte.

Die Konditorei wurde den Angaben zufolge 2022 als erster jüdischer Meisterbetrieb in der 750-jährigen Geschichte der Berliner Bäcker-Innung gegründet. Er freue sich, traditionelle jüdische Backwaren und Speisen auch hier vor Ort anzubieten und einen Raum schaffen zu können, in dem die Besucher zur Ruhe und ins Gespräch kommen könnten, so Elkin.

“Wir freuen uns, dass wir mit Babka & Krantz einen Partner gewinnen konnten, der mit seinem handwerklichen Können überzeugt und unser Haus noch weiter dem Publikum öffnet”, sagte die Direktorin der Gedenk- und Bildungsstätte, Deborah Hartmann. “Immer wieder fragten unsere Besucher*innen nach der Möglichkeit, in Ruhe einen Kaffee trinken, ein Stück Kuchen oder etwas Warmes essen zu können, auch, um ihren Ausstellungsbesuch gedanklich sacken zu lassen. Es ist gut, dass wir nun diese Möglichkeit bieten können.”