Zum jüdischen Neujahrsfest veröffentlicht die Jewish Agency neue demografische Zahlen. Demnach nimmt vor allem die jüdische Bevölkerung in Israel zu. In Deutschland liegt die Zahl inzwischen deutlich über 100.000.
Die Zahl von Jüdinnen und Juden in Israel steigt. Weltweit gehören derzeit 15,8 Millionen Menschen dem Judentum an, 100.000 mehr als vor einem Jahr. Das berichtet die Nachrichtenagentur Jewish News Syndicate, Sie beruft sich auf jüngste Zahlen der in Jerusalem ansässigen Jewish Agency anlässlich des jüdischen Neujahrsfests Rosch Haschana am Donnerstag.
Der Zuwachs am Beginn des jüdischen Jahres 5785 gegenüber 5784 ergibt sich demnach aus der gestiegenen jüdischen Bevölkerungszahl in Israel, wo nun 7,3 Millionen Jüdinnen und Juden leben (im Vorjahr 7,2 Millionen). Außerhalb Israels lebten 8,5 Millionen, davon 6,3 Millionen in den USA und 2,2 Millionen in anderen Staaten.
In Europa leben den Angaben zufolge die meisten Jüdinnen und Juden in Frankreich (438.500), gefolgt von Großbritannien (313.000). In Deutschland kommen die Demografen auf 125.000 jüdiche Einwohner. In der Schweiz zählten sie 20.500, in Österreich 10.300. Das sind weniger als in Holland (35.000), Belgien (29.000) und Italien (26.800). Als einziges islamisches Land führen die Forscher die Türkei auf, wo 15.000 Menschen dem Judentum angehören.
Grundlage für die Zahlen sind Forschungen des Demografen Sergio Della Pergola von der Hebräischen Universität Jerusalem. Die Zählung umfasse Personen, die sich als Juden identifizierten und/oder mindestens einen jüdischen Elternteil haben und keiner anderen Religion angehören, hieß es.