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Jüdische Kulturtage Göttingen mit Musik, Tanz und Vortrag

Der Verein Jüdisches Lehrhaus in Göttingen lädt am Wochenende zum 25. Mal zu Jüdischen Kulturtagen in der Universitätstadt ein. Sie finden nach Angaben der Initiatoren von Freitag bis zum Sonntag statt. Jüdische Kulturtage gibt es in Göttingen seit 2001. Damals war dort zu diesem Zweck der Verein Jüdisches Lehrhaus gegründet worden.

Zum Auftakt spielt am Freitag der frühere Kantor der Jüdischen Gemeinde Göttingen, Francois Lilienfeld, aus der Schweiz mit seiner Gruppe „Nochem’s Klesmoreß“ Musik aus osteuropäischer Tradition. Lilienfeld vermittelt zudem in einem Vortrag am Sonnabend mit historischen Film- und Tondokumenten Aspekte des jüdischen Liedgutes. Für denselben Tag ist ein Workshop für israelische Tänze mit Roxana Alvarez Tichauer angekündigt.

Den Abschluss der Kulturtage bildet am Sonntag ein Konzert des Göttinger Klezmer-Projekt-Orchesters mit neu einstudierten Stücken. Zum gemeinsamen Finale stoßen dann „Nochem’s Klesmoreß“ dazu.

Die Gründung des Vereins Jüdisches Lehrhaus und der Jüdischen Kultusgemeinde drei Jahre später waren das Ergebnis von Differenzen innerhalb der Jüdischen Gemeinde Göttingen. Streit hatte es in der jüdischen Gemeinschaft unter anderem über die Verlegung sogenannter „Stolpersteine“ vor früheren Wohnhäusern gegeben. Auf den mit einer Messingtafel versehenen Pflastersteinen sind die Namen und Lebensdaten von NS-Opfern eingraviert, die dort gelebt hatten.