Die Journalistin und Medienmanagerin Tanit Koch ermuntert die Medienbranche dazu, stärker die Chancen Künstlicher Intelligenz (KI) als deren Risiken zu sehen. KI sei ein Freund des Journalismus, sagte Koch am Donnerstag beim christlichen Medienkongress Moveo in Kassel. Sie nehme den Medienschaffenden Routineaufgaben ab, helfe unter anderem bei der Recherche und der gezielten Ansprache von Zielgruppen.
KI nehme Arbeit ab, aber nicht den Journalismus weg. „Ich glaube nicht an die feindliche Übernahme unserer Branche durch die KI“, sagte Koch. Sie räumte zugleich ein: „Natürlich gibt es Missbrauch.“ Doch auch wenn Gefahren unter anderem durch Desinformation, Manipulation und Urheberrechtsverletzungen bestehen, stehe keine „digitale Apokalypse“ bevor, wie es gelegentlich suggeriert werde.
Koch war Chefredakteurin der „Bild“-Zeitung, Geschäftsführerin des Nachrichtensenders n-tv sowie Chefredakteurin der RTL-Zentralredaktion. Im Bundestagswahlkampf 2021 beriet Koch den Unions-Spitzenkandidaten Armin Laschet (CDU). Derzeit ist sie freiberuflich als Journalistin und Beraterin tätig
Der zweitägige Moveo-Kongress zum Thema „Medien, Glaube und KI – Wo künstliche Intelligenz auf göttliche Weisheit trifft“ geht am Freitag zu Ende.